Ägyptische Tagebücher / Das weiche Fleisch kennt die Zeit noch nicht 1993-2000
Die Pyramiden von Gizeh waren in Nebel gehüllt. Ein Zauber hatte sich ihrer bemächtigt. In Kairo ist Nebel eher selten. Die Ruinen muteten wie im Märchen an. Überhaupt ist Ägypten ein von Geheimnissen umwobenes Land. Es geschehen die merkwürdigsten Dinge. Ich könnte es mit keinem anderen Land der Welt vergleichen. Am wenigsten mit meinem Heimatland Deutschland. Nun, in der Wüste herumirrend, beginne ich zu zweifeln. Was wäre, wenn mich meine Intuition heute im Stich ließe? Wie oft schon bin ich meiner Intuition gefolgt, obwohl ich anfangs nur eine klitzekleine Ahnung hatte? Erst wenn ich auf dem Weg bin, beginnt sich auf geheimnisvolle Weise eins zum anderen zu fügen, als würde ich geführt. Hätte ich diese Begabung nicht, wäre ich in Ägypten längst gescheitert. Das Land hat viele Tücken. Mehrere Male bin ich mir wie im Spiegelkabinett vorgekommen. Statt Wirklichkeit begegnete mir fauler Zauber. Mittlerweile habe ich gelernt, Zauber und Wirklichkeit zu unterscheiden. Die Fabeln und Legenden türmen sich in Ägypten zu Pyramiden auf. Selbst die Erde erzählt ihre eigenen Geschichten, als wäre sie eine lebendige Bibliothek.
“Tänzerflügel”
Mehr Information
Gundula Schulze el Dowy: Herbstbellen. Ägyptische Tagebücher
21. Mar 1996 – 28. Apr 1996
Kunsthaus Dresden
Ausstellungen
Ägyptens Pyramiden
Gundula Schulze Eldowy, Buch „Ägyptens Pyramiden“, Unikat, Format: 29x27cm, in Leinen gebunden, 148 farbige Photographien der Größe: 22,0 x 14,4 cm, C-Prints, signiert, datiert, betitelt, (siehe Serie: “Ägyptische Tagebücher“, “Verborgene Pyramiden“ und „Archäologische Entdeckungen einer deutschen Photographin in Ägypten“)