Suche
Close this search box.
Das lebendige Bild

Das lebendige Bild / Türkei 1997–1999 

Aufnahmen aus frühchristlichen Kirchen des einstigen Konstantinopels, der Hauptstadt des frühen Christentums: 1997 nach Istan­bul zur dortigen Biennale eingeladen, entdeckt Gundula Schulze Eldowy in der Hagia Sophia und im Kloster Chora die über Jahrhunderte von Zementputz verdeckten, zum Teil unwiederbringlich zer­störten Bilder der ursprüngli­chen Wandbemalung. Sie fotografiert die Heiligen und Stifter und belegt die »lebens­großen« Abzüge erneut mit Gold – allerdings nicht im Sinne einer Reproduktion als Ikone, sondern als abstrakter Akt, bei dem Gold als Farbe und Lichtträger eingesetzt wird und unabhängig von den im Ursprungsbild vorgegebenen Formen ein neues Bild erzeugt.

Erstaunlicherweise fanden sich zahlreiche Belege für eine Kontinuität des Malerischen im fotografischen Werk Gundula Schulze Eldowys.

Mehr Information

Kunst-Raum im Deutschen Bundestag

29. September 2011 – 11. Januar 2012

Gundula Schulze Eldowy

“Verwandlungen”

Kunst-Raum im Deutschen Bundestag

29. September 2011 – 11. Januar 2012

Gundula Schulze Eldowy

Faltblatt zur Ausstellung “Verwandlungen” 2011-2012

Deutscher Bundestag - Fotografien von Gundula Schulze-Eldowy

Bundestagsvizepräsident Dr. Wolfgang Thierse eröffnete die Doppelausstellung mit Fotos von Gundula Schulze Eldowy, Berlin 2011

Fotografin der sozialen Randgruppen in der DDR

November 2011

Gundula Schulze Eldowy

 

Das lebendige Bild

Gundula Schulze Eldowy

Einladung, “Das lebendige Bild“, Ausstellung Heilig-Geist-Kirche und Galerie Kasten, Mannheim, 2003

Gundula Schulze Eldowy ist eine Grenzgängerin. Als Fotografin passt sie längst nicht mehr in eine der üblichen Genre-, Sujet-und/oder Technikschablonen. Als Künstlerin, die die Welt zu ihrem Atelier gemacht hat, entzieht sie sich immer mehr dem üblichen Kunstbetrieb und ist letztlich nur noch über fotografische Arbeiten fassbar. Die Werkgruppe „Gold – Das lebendige Bild” entstand in Folge einer Einladung zu einer Gruppenausteilung Berliner Künstler nach Istanbul. Bei ihren Streifzügen durch die Stadt zu beiden Seiten des Bosporus stiess Gundula Schulze Eldowy auf die Mosaiken und Fresken der byzantinischen Zeit. Für die Fotografin strahlten die vom Zahn der Zeit angegriffenen Fresken, die um ihren Goldgrund beraubten Mosaiken jenseits ihrer kunst- und kulturhistorischen Wertigkeit eine ganz eigene, unverwechselbare Ästhetik des Zerfalls, eine ursprüngliche Schönheit aus. Die fotografisch.e Dokumentation bildete den Ausgangspunkt zu einer intensiven bildhaften Beschäftigung. Es begann der Dialog aus Dokumentation und ästhetischer Rekonstruktion, den man auch als den Versuch einer posthumen Heilung der zerstörten Wandbilder verstehen kann. Gundula Schulze Eldowy greift gestaltend in ihre Fotografien ein und überzieht die Fehlstellen grossflächig, mit in der Struktur reliefartig belassenem Silber- und Blattgold. Das Abbild wird in eine neue bildnerische Totalität überführt, die aus einer subtilen “Mischung verschiedener Ebenen von Zeit und Material” resultiert. Die Werkgruppe „Gold – Das lebendige Bild” ist Nostalgie und Utopie zugleich. Die Fotografien sind Zeugnis vergangener Pracht und Grösse, die auch der Gegenwart ihre Vergänglichkeit vorhält. Die Vorstellung von Vanitas und Arkadien liegt nahe. Der aufgebrachte Goldgrund gibt den zerstörten Fresken und Mosaiken zumindest in der Reproduktion einen Teil ihrer ursprünglichen Würde zurück. Jenseits aller kulturgeschichtlichen und ästhetischen Ansätze ist der Gold- und Silbergrund auch eine Zurückführung ins Licht, für die Fotografin ein Motiv der Hoffnung in düsteren Zeiten.

Ausstellung

Nach oben scrollen