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Filme

Filme von Gundula Schulze Eldowy

Entweder bin ich oder bin ich nicht – Mit diesem Satz beginnt eine poetische Filmreise ungewöhnlicher Filmaufnahmen und einem Langzeitgedicht der deutschen Photographin Gundula Schulze Eldowy.

Gedicht gesprochen im Film „Diamantenstrasse“ (dt.)

Gedicht gesprochen im Film „Diamantenstrasse“ (franz.)

Übersetzung: Jean-Louis Leprêtre 
Play Video about Jugendbildnis Tamerlans aus: „Tamerlan“ 1979-1987“

Passwort: Tamerlan

Die Frau am Kreuz

The Woman on the Cross

Ein Film von Gundula Schulze Eldowy 
Berlin 1993/2020
Schnitt / Ton Clemens Freigang, Uwe Ziegenhagen

Der Film, der 26 Jahre im Archiv schmorte, spricht die Kreuzigung der Seele einer Frau an. Gezeigt werden die letzten Minuten im Leben Elsbeth Kördels, die von ihrem Mann, einem Photographen, Tamerlan getauft wurde, nachdem er den Namen in einem Tucholsky-Gedicht in Berliner Cabarets hörte. Seitdem scheinen Name, Umstände und Zeit, die Macht gehabt zu haben, die Seele der Frau zu verfinstern. „Es gibt kein größeres Leid als den Tod der Seele. Der leibliche Tod kommt erst in zweiter Linie“, schrieb Dschuang Dsi. Der Tiefpunkt ist erreicht, als Tamerlan dieselben Worte wie Jesus am Kreuz ausspricht. Bei ihm ist es der „Vater“, bei ihr die „Mutter“: „Manchmal habe ich den Kinderglauben, daß meine Mutter mich ruft: Mensch komm doch, komm! sagt sie und meint: Ich hab die Kraft nicht, ich kann dich noch nicht hochziehen… Mutter! Warum hast du mich verlassen? … Mutter, Mutter, warum hast du mich verlassen? … Ich bin hier in der Falschheit der Schlangen… ich lebe unter Schlangen… andere können wegrennen, aber ich sitze hier fest in einem Schlangennest. Mit Geld kannst du alles haben. Mit Geld kannst du wandern, kannst du reisen, dir andere Gesellschaft suchen, aber hier bin ich gebunden, habe jeden Tag dieselben Schlangen vor mir, sitze im Käfig und sehe die Schlangen vor mir.“ 

This film, which simmered in the archive for 26 years, discusses the crucifixion of the soul of a woman. On view are the last few minutes in the life of Elsbeth Kördels, who had been baptised Tamerlan by her husband, a photographer, after he had heard this name in a poem by Tucholsky at the Berlin Cabaret. Since then, the name, circumstances and time itself seem to have had the power to darken the soul of this woman. ‘There is no greater suffering than the death of the soul. Physical death only comes second’, wrote Dschuang Dsi. The lowest point is reached when Tamerlan speaks the same words as Christ on the cross. With him it is ‘father’, with her it is ‘mother’: ‘Sometimes I have the child’s belief that my mother is calling me: Human child, come here, come! She says and means: I don’t have the force to pull you up yet … Mother! Why did you leave me? … Mother, mother, why did you leave me? … I am surrounded by the fakeness of snakes … I live amongst snakes … others can run away, but I sit right in the middle of a snake nest. With money you can buy anything. With money you can go wandering, you can travel, you can seek other company, but here I am stuck; every day I am surrounded by the same snakes, I am sat in a cage and see the snakes before me’. 

Passwort: Milieu

„Im Herbstlaub des Vergessens“ (1983/2009) über das Berliner Milieu

„Blicke in die Unendlichkeit – Die Mumien der Pharaonen“, 1998

„Eine halbe Stunde Zeit“, Kyoto 1996, Gundula Schulze Eldowy


Zeit vergeht nicht, obwohl alle Dinge vergehen in der Zeit. „Eine halbe Stunde Zeit“ vermittelt anhand eines Sonnenstrahls, der durch den gerechten Kieskreis eines japanischen Zen-Tempels wandert, das Wirken der Zeit. Der Kreis ist eine kleine Sonnenwarte, in welcher die Sonnenwenden sowie Tag- und Nachgleichen abgelesen werden können. Beide Extreme der Zeit, Geschwindigkeit und Ewigkeit, kommen zum Ausdruck. 

 „Halt die Ohren steif“ – Der Briefwechsel zwischen Robert Frank und Gundula Schulze Eldowy
(Ausschnitt)

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