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Mumien

Mumien

Mumien der legendären ägyptischen Pharaonen

Wer in dieser Ebene des Seins sucht, wird am Ende nichts als Staub finden.

Gleich zu Beginn meines ersten Aufenthalts in Ägypten lernte ich die Königsgräber im Tal der Könige von Theben kennen und das Grab Tutanchamuns, das siebzig Jahre zuvor von Howard Carter, einem Engländer, entdeckt worden war. Seitdem gilt Carter als der berühmteste Archäologe der Welt. Schon achtzehnjährig begleitete er einen anderen Giganten der Archäologie, seinen Landsmann Sir Flinders Petrie, auf dessen Expedition nach Ägypten. Howard Carter war damals eigentlich Zeichner und Maler. Petrie benötigte seine Dienste. So wurde Carter schon früh mit der Kultur der Amarna-Zeit und Echnatons vertraut und verwickelt. Er blieb es sein Leben lang.

Tutanchamun gilt als der Sohn des Echnaton. Mit dreizehn wurde er Pharao und starb als er achtzehn war. Fast dreißig Jahre benötigte Howard Carter, bis er sein Grab entdeckte. Diese lange Zeit erforderte ein fast übermenschliches Maß an Geduld, denn jedes Mal, wenn er vor scheinbaren Ergebnissen stand, platzte sein Traum wie eine Seifenblase, und einmal mehr fürchtete er, leer ausgehen zu müssen und anderen Archäologen das Rennen zu überlassen. Doch, was auch immer geschah, er blieb mit der Amarna-Zeit verbunden, der Familie Echnatons und Nofretetes und deren revolutionärem Wirken im Alten Ägypten. Er wurde zu einem Meister der Amarna-Kultur, obwohl er nie eine Universität besucht hatte. Sein archäologisches Wissen begründete sich auf der lebendigen Erfahrung.

Schließlich ließ er an einer bestimmten Stelle im Tal der Könige von Theben Schicht für Schicht den Schutt abtragen, der sich im Laufe von Jahrtausenden angesammelt hatte. Vornehmlich durch das Ausschachten der benachbarten Gräber. Dabei wurde er immer wieder durch die Wirren des I. Weltkrieges am Weiterarbeiten gehindert. Es dauerte Jahre, bis die Stufen einer Treppe im ursprünglichen Felsgestein auszumachen waren. Er schaufelte mit den Arbeitern die Treppe frei und entdeckte am Ende eine versiegelte Tür. Er öffnete sie. Drinnen stieß er auf einen Raum mit zwei weiteren Türen. Er öffnete beide. Eine Tür führte in eine Kammer, in der ein riesengroßer, vergoldeter Schrein stand, der mit seiner Masse den ganzen Raum ausfüllte. Im Schrein war eine Tür. Sie war gleichfalls verschlossen und versiegelt. Ihm muss wohl der Atem gestockt haben, als er das königliche Siegel erkannte. Seit Jahrtausenden war keine Menschenseele hier gewesen. Er öffnete diese Tür. Dahinter stieß er auf einen zweiten vergoldeten Schrein. Auch dieser wies eine versiegelte Tür auf. Carter öffnete sie. Und stand vor einem dritten vergoldeten Schrein. Der Schrein hatte wieder eine Tür. Dieses Spektakel wiederholte sich noch ein viertes Mal: Vier vergoldete Schreine, die ineinander verschachtelt waren wie die russischen Matrjoschka-Puppen. Im Innern des vierten Schreins erblickte er einen steinernen Sarkophag. Er öffnete ihn und stieß auf einen hölzernen Sarkophag, der mit Edelsteinen verziert war. Mit viel Mühe öffnete er auch diesen und entdeckte darin einen silbernen Sarkophag. Der silberne Sarkophag enthielt einen Sarkophag aus massivem Gold, der mit dem Siegel und den Gesichtszügen des jungen Tutanchamun versehen war – ein Meisterwerk der Goldschmiedekunst. Nichts auf der Welt hätte ihn jetzt noch davon zurückhalten können, auch diesen Sarkophag zu öffnen. Zum Vorschein kam die Mumie Tutanchamuns. Auf seinem Gesicht lag eine wunderschöne Goldmaske. An diesem Punkt hätte wohl jeder halt gemacht. Doch Howard Carter trieb es weiter. Die Mumie war von oben bis unten einbandagiert. Eine Menge Harze und Öle, die zur Einbalsamierung verwendet wurden, verklebten die Schichten zu einem Klumpen. Vorsichtig löste er die Bandagen. Zum Vorschein kamen jetzt über 300 Amulette und diverse Schmuckstücke – alle aus Gold, und mit den schönsten Edelsteinen besetzt, die er je gesehen hatte. Sie hatten, jenseits ihres Schmuckcharakters, eine tiefe, religiöse Bedeutung, die Carter jedoch nicht zu entziffern wusste. Als er endlich die Knochen freigelegt hatte, zerfielen sie in seinen Händen zu Staub.

Gundula Schulze Eldowy

Nofretete-Mumien, Peru

Peruanische Mumien, Leymebamba 2016
Ein Teil dieser antiken Mumien zeigen Europäer aus alter Zeit. Gen-Analysen besagen, daß sie Tausende von Jahren vor Christus in Peru waren. Auch in anderen Ländern Amerikas wurden ihre Mumien und Skelette gefunden.

Gundula Schulze Eldowy Kunstsammlung des Archives, Antiker Stoff Mumientuch, Peru 2019

Tier-Mumien aus Ägypten

Tier-Mumien Perus

Trophäen-Köpfe, Schrumpfköpfe, Peru

„Blicke in die Unendlichkeit – Die Mumien der Pharaonen“, 1998

Sowohl Mumien der Pharaonen als auch Mumien Perus (Leymebamba) wurden im letzten Moment Grabräubern entrissen. Die Mumien der Pharaonen waren in einem antiken Zwischenlager im Tal der Könige untergebracht. Eine berühmte Grabräuber-Familie aus Qena hatte es geöffnet und Gaston Maspero, Direktor des Ägyptischen Museums, erfuhr von den Mumien und brachte sie in einer Nacht- und Nebelaktion blitzschnell nach Kairo zum Museum, welches Ende des 19. Jahrhunderts gerade gegründet wurde. Zirka hundert Jahre später erforschte dort Dr. Nasry Iskander die Gene ägyptischer Mumien. Ägyptern und Peruanern sind Ahnen heilig. Geht es aber um politische Interessen, ist die Heiligkeit vorbei. Als die DNA-Analysen des Forschers unliebsame Wahrheiten ans Licht brachten (die Entdeckung einer jüdischen Genlinie der Pharaonen), reagierten die Politiker mit Vertuschung. Dr. Nasry Iskander fehlte noch ein kleiner Beweis. Er hatte die Mumie Tutanchamuns zu untersuchen. Sie war im Tal der Könige verblieben. Um eine Gewebeprobe zu entnehmen, musste der Mumienforscher das Grab betreten. Der Zutritt wurde ihm „auf allerhöchste Weisung“ verwehrt. Der Chef der Antikenverwaltung nahm anschließend selbst die DNA-Analyse in die Hand. Das Forschungsergebnis war bei ihm vorher schon klar. Tutanchamun sei ein Ägypter gewesen, lautete seine Presseerklärung. Nichtsdestotrotz sickerten Informationen von Nasry Iskanders Forschungen durch, wonach Tutanchamuns Großmutter und Echnatons Mutter Teje, sowie deren Eltern Yuya und Tuya (Yuya ist der biblische Name von Joseph), jüdische Gene gehabt haben sollen. Die Episode hatte zur Folge, dass Museen der Welt Genuntersuchungen an Mumien vornahmen. Eine ähnliche Geschichte ereignete sich in Perú, wo die größte Mumien-Expertin und ehemalige Kulturministerin, Sonia Guillén, einst Mitarbeiterin von Thor Heyerdahl, sich weigerte, die Gen-Untersuchungen an den Leymabamba Mumien zu veröffentlichen, “aus Rücksicht auf die Fachwelt“. Aber auch hier bewirkte die Weigerung, dass unabhängige Gen-Untersuchungen an den Leymabamba Mumien gemacht wurden, die bewiesen, dass Europäer schon Tausende von Jahren vor den europäischen Kolonialherren in Peru und ganz Südamerika sich aufhielten. Darüber hinaus gibt es Mumien und Skelette weißer Europäer auf der ganzen Welt. Als mineralische Skulptur enthalten Mumien sämtliche Informationen der Gene, woraus eine ganze Ahnenlinie zu abzuleiten ist. Die ägyptischen Annalen überliefern von Pharao Chephren, dass er sich stets auf seinen ersten Vater, RA, bezog.

Neue Rätsel um Echnaton und Nofretete

03. July 2003, Lausitzer Nachrichten

CAIRO, EGYPT - APRIL 2006: Dr. Nasri Iskander restoring the mummy of the great Ahmose I (1580-1558 BC), founder of the 18th dynasty and therefore of the New Empire, who drove the invader Hyksos from Egypt's frontiers, April 2006, at Cairo Museum

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Einladungskarte "Die Mumien der Pharaonen"

Olympus Photo Plaza Gallery Tokyo, 1996

Ausstellungen

Mumien

Gundula Schulze Eldowy, Buch „MUMIEN“, Unikat, Format: 29x27cm, in Leinen gebunden, 78 farbige und s/w Photographien der Größe: 22,0 x 14,4 cm, C-Prints, signiert, datiert, betitelt

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