Osterinsel 2016
Riesen Kolosse der Osterinsel, MOAIS genannt. Die Gesichtsausdrücke und Haltungen stehen im Vordergrund. Thor Heyerdahl hat sie Mitte der vierziger Jahre wieder aufgerichtet. Sie lagen auf der Erde – mit dem Kopf nach unten. Thor Heyerdahl hat es nicht geschafft, alle Figuren aufzurichten. Es gibt noch eine Menge, die mit dem Gesicht auf der Erde liegen. Sie wurden in einer Revolte mutwillig umgestürzt. Ich photographierte drei verschiedene Generationen von Idolen. Die Schlangengöttin und „TUKUTURI“ sind viel älter und deshalb auch sehr wichtig. In Europa kennt man letzteren nicht.
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Zwei Photographien, die eine Ähnlichkeit der Steinschneide-Kunst der Antike auch zwischen der Osterinsel und dem antiken Ägypten aufweist. Die Kolosse der Osterinsel-Steinskulpturen sind mit dem Rücken noch nicht ausgeschnitten. Dasselbe Phänomen weist der unfertige Obelisk aus Assuan auf. Die Stein-Schneidekunst wird den Vorfahren der Europäer nachgesagt, deren Spuren nicht nur in Peru, Bolivien und ganz Amerika gefunden worden sind.
Es gibt eine einzige sitzende Stein-Skulptur, die auf der Osterinsel gefunden wurde. Ein Rapa Nui, auf dessen Land sie in der Erde seit ewigen Zeiten sich befand, verriet die Lage an Thor Heyerdahl, der die Figur Ende der vierziger, Anfang der fünfziger Jahre ausgrub. Von der Enkelin dieses Rapa Nui erfuhr ich, daß es zwei dieser sitzenden Skulpturen auf der Osterinsel gibt. Die Lage der zweiten Figur wird aber von der Familie nicht preis gegeben. Der Rapa Nui wäre nach der Preisgabe der ersten Figur gestorben – erklärte mir die Enkelin. Die sitzende Stein Skulptur scheint die älteste von allen Skulpturen zu sein. Sie ähnelt Stein-Skulpturen in Tiahuanaco, Bolivien. In den Überlieferungen der amerikanischen Stammes-Kulturen wird gesagt, daß kein Stamm ursprünglich aus Amerika stammt (Inkas, Aymaras, Moche, Chimu, Hopis, Azteken, Mayas). Sie wären vom Meer gekommen. Die Hopis in den USA benennen den Kontinent Kásskara, von dem sie kamen und der im Pazifik versank. Die Osterinsel ist die Spitze eines riesigen Gebirgsmassives, das sich bis Südamerika hinzieht. In den Überlieferungen ragten anfänglich noch viele dieser Bergspitzen aus dem Wasser, so daß beim Hinübersetzen von Kásskara nach Amerika die Bevölkerung von Insel zu Insel mit Booten fahren konnten. Zuerst kamen jene Clans in Amerika an, die die Stadt Tiahuanaco bauten. Arthur Posnansky, der österreichische Archäologe, der Tiahuanaco ausgrub, fand vier dieser sitzenden Sandstein-Skulpturen und stufte sie als extrem alt ein. Von den Inkas und Aymaras sind kaum große Stein-Skulpturen bekannt. Die fugenlosen Mauern auf der Osterinsel in Zyklopen-Bauweise belegen dasselbe. Sie gibt es nur in Tiahuanaco, Puma Punku, Cuzco, Machu Picchu und viele andere Orte des ehemaligen Tawatinsuyos. (siehe auch das Buch „Kásskara und die sieben Welten“ von Josef F. Blumrich).
Fugenlose Zyklopen-Bauweise auf der Osterinsel
Artikel der Süddeutschen Zeitung Chile, Osterinsel, 23.10.2016. Moai Tukuturi im Tal am Steinbruch in Rano Raraku auf der Osterinsel. Im Gegensatz zu den anderen Steinkolossus ist er nicht nur bis zur Hüfte ausgebildet und in stehender Position dargestellt, sondern sitzt auf den Knien mit den Armen des Moai, die auf seinen Oberschenkeln ruhen. Die Form des Tukuturi-Kopfes ist genau wie die eines Menschen (also oval-rund) und auch einzigartig: Er hat einen Kinnbart. Dieser Moai wurde vom norwegischen Entdecker und Abenteurer Thor Heyerdahl entdeckt. Moai sind die kolossalen Steinstatuen von Ostern.
2016 fotografierte ich die Skulptur einer Schlangengöttin, die jenen Schlangengötter-Skulpturen ähnelt, die in Sumer gefunden wurden. Allein die Geschichte der Bergung dieser Skulptur ist abenteuerlich. Thor Heyerdahl arbeitete einige Zeit auf der Osterinsel. Vor dem Anu Nau Nau fand er zunächst den Torso einer weiblichen Figur. Er nahm ihn nach Norwegen mit, wo er in seinem Museum landete. Vor über zehn Jahren starb Heyerdahl.
Einem hellen Museumsmitarbeiter ließ der Torso keine Ruhe. Wo ist der Kopf? fragte er sich, fuhr nach dreißig Jahren zur Osterinsel zurück, grub weiter am Anu Nau Nau – ein heiliger Ort der Ahnen an der Anakena-Bucht – und fand tatsächlich den Kopf. Er gab Torso und Kopf der Osterinsel. Zusammenmontiert steht heute die Schlangengöttin im Museum der Insel. Vermutlich existierten auf der Osterinsel hintereinander verschiedene Herrschaftssysteme, die sich einander ablösten und die durch die Steinkolosse, Moais, repräsentiert wurden. Ihre fünfzig Zentimeter lange Fingernägel und extrem lange Haare erinnern an Sirenen. Die Haare wurden zu einer Art Turban auf dem Kopf gebunden (manche behaupten auch, es wären Hüte). In dieser Art sind viele der letzten Moais dargestellt. Die Figur der Schlangengöttin unterscheidet sich stilistisch stark von den Moais. Sie hat weder lange Haare, noch lange Fingernägel. Wahrscheinlich ist sie viel älter.
Es gibt allerdings noch eine weitere, hochinteressante Steinskulptur, die „Tucuturi“ genannt wird und sich stilistisch sowohl von der Schlangengöttin, als auch von den Moais mit den langen Haaren und Fingernägeln unterscheidet.
Es handelt sich um eine sitzende Figur (alle anderen stehen!), die den sehr alten Sandsteinskulpturen Tiahuanacos in Bolivien ähnelt.Arthur Poznansky, der Archäologe, der Tiahuanaco ausgrub, fand drei oder vier dieser Figuren, die fast genauso groß sind. Sie stellen einen knorpligen, untersetzten Menschen mit großem Kopf dar. Ich wundere mich nicht über diese Ähnlichkeiten, wo es auch Mauern auf der Osterinsel gibt, die im Zyklopenstil erbaut wurden und genauso wie die Mauern von Sacsayhuaman bei Cuzco aussehen. Ich fragte meine Wirtin auf der Osterinsel, die sämtliche Inseln Polynesien kennt, nach der Salomon-Insel. “Da die Menschen, die zu dieser Insel fuhren, nicht mehr wiederkehrten, gehen wir davon aus, daß dort Kannibalen leben“, antwortete sie. Der deutsche Autor Holger Kalweit erwähnt in seiner Trilogie die Salomon-Insel als ein Ort, auf denen die letzten Riesen leben würden.
Eine Rapa Nui Bewohnerin ließ mich den versteinerten Fußabdruck eines Riesen in der Lava des Grundstückes ihrer Familie fotografieren. Zu sehen ist der Schritt eines Riesen. Nach offiziellen Angaben war der letzte Vulkanausbruch vor Millionen Jahren. Ich fotografierte auch eine „Tapa“-Figur, die 1899 auf der Osterinsel gefunden wurde und danach in die USA geschafft wurde. Sie befindet sich heute im Peabody Museum of Archaeology and Ethonology, Cambridge.
Osterinseln
Gundula Schulze Eldowy, Buch „Osterinsel”, Unikat, Format: 29x27cm, in Leinen gebunden, 114 farbige Photographien der Größe: 22,0 x 14,4 cm, C-Prints, signiert, datiert, betitelt,